Auszüge aus der Geschichte des Musikvereins Hirrlingen

Die Vorgeschichte

Bereits im Jahr 1860 waren die ersten Anfänge der Musik in Hirrlingen, zuerst mit einer 7-köpfigen Blaskapelle, die bei Hochzeiten zum Tanz aufspielte. Die sieben Musiker waren Schultheiß Matthäus Ellsässer, Andreas Ellsässer, Uhrmacher Karl Schumacher, Schlosser Leo Biesinger, Josef Biesinger, Nachtwächter Andreas Waller und Johannes Hurm.

Die zweite Hirrlinger „Tanz-Muuseg“ existierte in den neunziger Jahren um 1890, diese spielte bei Hochzeiten, Sichelhenken, Kirben und an der Fasnet auf. Mitglieder dieser Muuseg waren Albert und Max Ellsässer, Anton Kittel, Johann und Engelbert Ellsässer.

Um die Jahrhundertwende übernahm Glasermeister Lukas Ellsässer das Erbe der ersten beiden Musiken. Gemeinsam mit bekannten Rottenburger Musikern, unter anderem Moritz und Paul Bengel, spielte dieser bei Hochzeiten und sonstigen Festlichkeiten auf.

Der Beginn vom Musikverein geht dokumentiert in das Jahr 1913 zurück. 1913 nahm der Glaserlehrling Willi Saile seine Kameraden, die gemeinsam bei Lukas Ellsäßer Unterricht im Blasen von Musikinstrumenten nahmen, und gründete die dritte Hochzeitsmusik. Zu den oben genannten gehörten noch Kasimir Bixenstein, Paul Kurz und Georg Waller zu den Hochzeitmusikern.

Die Gründung des Musikvereins Hirrlingen

Nach dem 1. Weltkrieg, ab 1919 wurde dann wieder Musik gemacht. Im Jahr 1919 scharte Willi Saile seine Kameraden nach dem ersten Weltkrieg wieder zusammen. Der richtige Durchbruch klappte erst, als 1920 Paul Bengel nach Hirrlingen heiratete. Dieser hatte schon ab 1919 immer mal wieder bei der Musik ausgeholfen. Ab Mitte 1920 gesellten sich immer mehr Personen zum Musikverein hinzu und Paul Bengel übernahm sowohl die Ausbildung als auch die spätere Leitung des Musikvereines.

Nun galt es mit den ganzen neuen Musikern zu proben, damit man mit dieser Kapelle auch Auftritte annehmen konnte. Die Instrumente wurden teilweise über Paul Bengel aus Rottenburg ausgeliehen. Bereits am Ostermontag 1921 wurde auf dem Kirchplatz in Hirrlingen ein kleines Platzkonzert gegeben. Schon damals beteiligte sich die Kapelle an vielen Festlichkeiten und Anlässen wie am Weihnachtsmorgen, bei Fronleichnams- und Öschprozession, bei Beerdigungen, bei Taufen, etc.

Im Jahr 1925 wurde am 15. März im Gasthaus zum Anker eine Versammlung abgehalten, aus der Vorstand Willi Saile, Kassier Franz Waller und Schriftführer Karl Kurz hervorgingen. In diesem Jahr erhielt die Kapelle den Namen Musikverein Hirrlingen.

(Bild: Gründungskapelle – 1923; Quelle: Buch „Alt Hirrlingen Band II)

Aufgrund des Geldmangels konnte man das dennoch so geringe Gehalt des Dirigenten Paul Bengel nicht mehr aufbringen und war von dort an dirigentenlos. 1927 organisierte „die Musik“, wie sie genannt wurde, zum ersten Mal auch einen Fastnachtsball, der bis in das Jahr 2008 fortgeführt wurde. Anfangs im Adlersaal und in der Krone und danach in der Eichenberghalle. In diesem Jahr – 1927 – gab es die erste Musikeruniform.

(Bild: Die ersten Uniformen – 1928; Quelle: Buch „Alt Hirrlingen Band II)

Am Rande des Protokollbandes markiert die wohl nachträglich rot eingefügte Zahl „33“ die neue Zeit, die Zeit der Gewaltherrschaft unter Adolf Hitler. Der Musikverein wurde noch 1933 zur Stahlhelmkapelle. Der Stahlhelm war eine Untergruppierung der NSDAP. Da die Kapelle seit 1925 dirigentenlos war, bekam man von dieser Untergruppierung einen Dirigenten gestellt, Thomas Bengel, ein Bruder von Paul Bengel. Franz Waller, der damalige Vorstand, vertrat ihn und wurde 1936 zum Dirigenten gewählt, Vorstand war dann Stanislaus Stumpp.

Mit Beginn des zweiten Weltkriegs folgte eine mehrjährige Pause, da die meisten zur Wehrmacht einberufen wurden. Am Sonntag, den 29. September 1946 hielt der Musikverein seine Wiedergründungsversammlung ab. 1948 kam es zur Neuwahl der Vereinsführung mit Julius Ströbele als neuem 1. Vorstand.

1955 war die Gründung einer Jugendkapelle mit 20 Jugendlichen mit Hans Lindner als Jugendleiter und Franz Waller als Dirigent, weitergeführt wurde diese durch Matthias Biesinger.

Mitte der 50er Jahre begann auch eine neue Ära: die Ära Anton Beuter, der 1956 zum Vorstand gewählt wurde mit Adalbert Kleindienst als 2. Vorstand und Karl Bengel als Dirigent. Bevor diese Ära begann, war Unzufriedenheit mit der musikalischen Leitung zu spüren. Daher legte am 07. Oktober 1958 Franz Waller sein Dirigentenamt nieder. Am 18. November wurde bekannt, dass man den Stadtmusikdirektor Karl Bengel gewinnen konnte. Der Dirigentenwechsel löste jedoch eine Krise aus, spaltete den Verein. Pfarrer Grimm musste schlichten.

(Bild: 40-jähriges Jubiläum – 1959)

Das Sommerfest

Im Jahr 1959 war der Musikverein Veranstalter des Bezirksmusikfestes. Dies war der Startschuss für das, bis heute stattfindende, Sommerfest auf dem Festplatz. 1959 und 1961 fand das große Fest im Juli statt, die anderen Jahre, bis heute, im September.

(Bild: 50-jähriges Jubiläum – 1969)

1970 legte bei der Jahreshauptversammlung Anton Beuter das Vorstandsamt nieder – aus gesundheitlichen Gründen; ebenso der zweite Vorstand Adalbert Kleindienst – altershalber. Fritz Beuter wurde erster und Eugen Kurz zweiter Vorstand. Eine Überraschung stellte am 20. Dezember das Weihnachtskonzert mit dem Auftritt der Jugendkapelle mit 22 Jungmusikern dar, darunter zum ersten Mal zehn Mädchen.

Das Jahr 1971 brachte nicht nur einen neuen Status als eingetragener Verein (e.V.), sondern auch einen neuen Dirigenten: Matthias Biesinger. Er war als 14-jähriger dem Verein beigetreten und spielte, wie sein Vater, die Klarinette.

1976 – 1979: Zweiter Vorstand Josef Zug

(Bild: Bezirksmusikfest – 1975)

(Bild: 60-jähriges Jubiläum – 1979)

1982 gab es 14 Jungmusiker – darunter fünf aus Frommenhausen. Unter ihnen war auch der heutige Vorstand Andreas Ströbele.

Auf die Jugendarbeit wird im Musikverein Hirrlingen seit den 70er Jahren sehr großer Wert gelegt. In den 70er bis in die 90er Jahren wurden alle 1–2 Jahre neue Jugendliche in den Musikverein aufgenommen. In Einzel- und Gruppenunterricht wurden die Jugendlichen an den verschiedenen Instrumenten ausgebildet.

1980 – 1984 war Julius Beuter zweiter Vorstand.

1984 kam es zur Neuwahl des Vorstandes. Erster Vorsitzender wurde Theo Beuter, Sohn des 1971 verstorbenen Vorstandes Anton Beuter und lange schon als Musiker, als Jugendleiter und Schriftführer aktiv. Dieser hatte das Amt bis 2010 inne. Das Amt des zweiten Vorstands übernahm Fritz Beuter bis 1990, danach besetzte Gebhard Beuter bis 2014 die Stelle.

Der Musikerschuppen

Im neuen Gewerbegebiet „Hinter der Kirche“ bei den Felben Richtung Hahnenbühl, bekam der Verein im Herbst 1984 grünes Licht für den Bau eines Geräteschuppens, dank den Bemühungen des neuen Bürgermeisters, Manfred Hofelich. Mit den Original Hirrlinger Schloßhexen war man sich schnell einig, den Schuppen in Holzbauweise gemeinsam zu bauen. Hans Lohmüller von den OHS hatte einen Holzschuppen in Kirchhausen bei Geisingen ausfindig machen können. Dieser wurde im März 1985 gemeinsam gekauft, in Geisingen abgebaut und im September 1985 in Hirrlingen wieder aufgebaut. Nach 682 Arbeitsstunden war der Schuppenbau vollendet und die Grünanlage sowie der Hof fertiggestellt.

(Bild: Schuppenbau – 1985)

Alle paar Jahre wird der Schuppen mit Holzschutzfarbe abwechselnd von den Vereinen gestrichen. 2006 bauten die Senioren des Musikvereins eine WC-Anlage in den Schuppen. Jedes Jahr nach der traditionellen Pfingstwanderung findet der Ausklang im Schuppen statt. Ebenfalls dient der Schuppen als Treffpunkt für die Senioren, die dort ihren Stammtisch abhalten.

1986 kam es zum Dirigentenwechsel, hier setzte sich Eckard Jullien klar durch. Der 30-jährige Theologe war Referent des Generalvikars im Bistum Rottenburg. Drei Jahre später war der Verein wieder auf Dirigentensuche, Jullien hörte wegen beruflicher Veränderung auf. Da die Kündigung von Eckard Jullien sehr plötzlich kam, übernahm Josef Schäfer aus Stetten u. H. übergangsweise die Leitung des Vereins als Dirigent.

(Bild: 70-jähriges Jubiläum – 1989)

Am 24.04.1990 kam es unter fachkundiger Betreuung der Dirigenten Matthias Biesinger und Josef Schäfer zur Wahl des neuen Dirigenten. Jean Lopez-Diaz, damals schon Leiter der Jugendmusikschule in Hechingen, gewann die Wahl mit 34 Stimmen und war somit ab dem 08. Mai 1990 musikalischer Leiter des Vereins. Als Neuerung wurde die Musikprobe von Freitag auf Dienstag verlegt.

Schon in den 90er Jahren setzt der Verein viel auf die Kameradschaftspflege und das Vereinsleben in Hirrlingen. So fanden jährlich Fußballspiele mit befreundeten Musikvereinen und Freundschaftsschießen statt, sowie vereinsintern jährliche Skiausfahrten.

Im Jahr 1994 und 2000 veranstaltete der Musikverein jeweils ein Kirchenkonzert zugunsten einer neuen Orgel sowie zugunsten der Kirchenrenovation.

1999, zum 80-jährigen Jubiläum des Vereins, holte man zum Frühjahrskonzert einen ganz besonderen Gast, Ernst Hutter – Solist bei Ernst Mosch und seinen Egerländer Musikanten.

(Bild: 80-jähriges Jubiläum – 1999)

Seit dem 08. März 2001 ist auch der Musikverein im weltweiten Datennetz unter der Adresse www.mv-hirrlingen.de vertreten.

Um das Vereinsinventar weiter auszubauen, baute der Musikverein im Jahr 2001 unter der Leitung von Schreiner Robert Beuter mit zahlreichen Helfern eine vereinseigene Bar, die den Namen „zum Robert“ trägt. Diese Bar ist heute noch am Sommerfest im jährlichen Gebrauch.

Im Jahr 2002 wurde das ehemalige Kalbacherhaus neben dem Bürgerhaus von der Gemeinde in Zusammenarbeit mit den Vereinen zum Jugend- und Vereinshaus umgebaut. Der Musikverein ist im 2. Obergeschoss ansässig, bis heute werden im Vereinshaus Musikproben in kleinen Gruppen und Sitzungen abgehalten.

Die Bewirtung des Betriebsfests der Fa. Maquet (ehemals Jostra) ist seit dem Jahr 2003 in fester Hand des Musikvereins. Organisiert und durchgeführt wird dieses Betriebsfest alljährlich von vielen helfenden Händen des Musikvereins. Der Erlös daraus dient zur Unterstützung der Jugendarbeit.

Die „blauen Jungs“, wie die Musiker an der Fasnet stets liebevoll genannt werden, haben ihren Namen von der blauen Fasnetsuniform, die es seit dem Jahr 2003 gibt. Diese Uniform, unter der natürlich auch Frauen stecken, hat den „Fischanzug“ abgelöst und wird bis heute getragen.

Ebenfalls hieß eine Tanzkapelle aus den Reihen des Musikvereins im Jahre 1950 „Die blauen Jungs“.

Das Eiersammeln

Seit 1922, nur durch den 2. Weltkrieg unterbrochen, frönen die Musikanten dem Heischebrauch des Eiersammelns am Fasnetsdienstag. Hier ziehen die närrischen Musiker mit Fasnetsmusik durch die Straßen, mittlerweile in zwei Gruppen. Beim Eiersammeln gibt es neben Eiern auch noch Silberstücke, Fasnetsküchle und „Klare“. Den Abschluss bildet das große Eieressen mit Spiegeleiern, Zwiebeln und Brot oder mittlerweile auch Rührei. Anfangs wurden die Eier im Waldhorn zubereitet, später im Café Biesinger und seit 2014 in der Krone. Früher hatten die Leute nicht viel Geld und spendeten den Musikern Eier, damit das Mittagessen gesichert war. Das Bier zum Mittagessen wurde dann vom Wirt gespendet.

(Bild: Eiersammeln am Fasnetsdienstag – 2004)

(Bild: Eiersammeln am Fasnetsdienstag – 2019)

2004 gab es ein weiteres neues Gewand, gemäß dem Zeitungsartikel „jetzt rot statt grau“. Zum 85-jährigen Bestehen stattete sich der Musikverein mit neuen Uniformen aus, die fortan aus roten Jacken und schwarzen Hosen bzw. knielangen Röcken bestehen. Rot/graue Westen runden das Bild ab. Mit diesem neuen Outfit wagte der Musikverein am 24. April, beim Wertungsspiel in Herrenberg, den Schritt in die Oberstufe. Mit „hervorragendem Erfolg“ und mit der Höchstpunktzahl von 94,8 Punkten haben die Musiker diese Herausforderung gemeistert.

(Bild: Gesamtkapelle mit Jugendlichen – 2007)

Zu einem Marschmusikseminar lud der Kreisverbandsdirigent Bruno Seitz die Dirigenten des Kreisverbandes Neckar-Alb am 24. Januar 2009 ein. Der Musikverein präsentierte sich mit einer 40 Mann starken Gruppe und war nicht nur bei den praktischen Ausführungen gefordert, sondern war auch Gastgeber in der Eichenberghalle.

Der neue Musikchef heißt wieder Beuter, „von Theo zu Jürgen“. 2010 wurde nach 26 Jahren ein neuer Vorstand gesucht, die Beuter-Ära setzte sich mit Jürgen Beuter als neuem 1. Vorstand fort. Zudem wurde eine neue Struktur in der Vereinsspitze geschaffen. Bisher gab es einen 1. Vorstand und einen 2. Vorstand. Neu waren dann drei 2. Vorstände, die sich auf verschiedene Zuständigkeitsbereiche aufteilen: Jochen Biesinger (musikalischer Bereich), Andreas Ströbele (kaufmännischer Bereich) und Gebhard Beuter (wirtschaftlicher Bereich).

Im gleichen Jahr wurde die Kapelle von Festwirt Peter Brandl aus dem Fürstenbergzelt auf den Cannstatter Wasen eingeladen, um den 1. Blasmusikfrühschoppen im Fürstenbergzelt zu gestalten. Von dort an war der Ausflug auf den Cannstatter Wasen fest in den Terminplan des Vereins integriert. Alle zwei Jahre steht ein Besuch auf dem Wasen im Fürstenbergzelt an, um die Kameradschaftspflege fortzuführen. Parallel hierzu werden gesellige Wander- und Hüttenwochenenden organisiert, um die Kameradschaft zu stärken.

Am 03. Juli 2012 fand die Gründungsversammlung des neuen Fördervereins des MV Hirrlingen statt. Der Förderverein steht in keiner Konkurrenz zum Musikverein, sondern ist vielmehr ein Verein, der den Musikverein in ideeller und materieller, aber auch in finanzieller Weise unterstützt.

(Bild: Gründungsvorstandschaft des neuen Fördervereins – 2012)

Auf Einladung der Bundestagsabgeordneten Frau Heike Hänsel (Die Linke) nahm der Musikverein Hirrlingen an einer Berlinfahrt für politisch interessierte Bürger teil. Hänsel hatte den gesamten Musikverein bei ihrem Besuch am Sommerfest 2013 nach Berlin eingeladen. Vom 30. Oktober bis 02. November verweilte der Verein in Berlin und hatte drei interessante und lehrreiche Tage. Dadurch fand der Gräberbesuch an Allerheiligen in Hirrlingen erstmals ohne den Musikverein statt.

Seit 2012 wurde die Jugendausbildung intensiviert. Neben der Ausbildung an bekannten Instrumenten des Orchesters ist nun auch die Ausbildung an der Blockflöte möglich. In Kooperation mit den örtlichen Kindergärten werden seitdem auch Kurse in der musikalischen Früherziehung angeboten. Es gibt nun bereits einige Jugendliche, welche im Kindergarten mit der musikalischen Früherziehung gestartet sind und über die Blockflöte heute ein Instrument im Verein spielen.

2014 hörte Gebhard Beuter nach 26 Jahren als 2. Vorstand im wirtschaftlichen Bereich auf. Er übergab sein Amt an die erste Frau in der Vorstandschaft seit Bestehen des Vereines – Melanie Beuter, Tochter von Karlheinz Beuter.

Im Jahr 2014 präsentierte sich das Jugendblasorchester beim Hirrlinger Fasnetsumzug mit neuem Fasnets-Outfit. Maßgeblich an der Umsetzung beteiligt war Anke Riegger, die das neue Fasnetshäs für die Kinder entwarf und schneiderte.

(Bild: Jugendblasorchester mit neuem Fasnets-Outfit – 2014)

Am 23. September 2014 gab Dirigent Jean Lopez-Diaz seinen Rücktritt bekannt, er werde das kommende Frühjahrskonzert noch dirigieren und danach seinen Taktstock abgeben. Am 29. März 2015 fand das Abschiedskonzert von Dirigent Jean Lopez-Diaz statt. Er verabschiedete sich auf ganz besondere Art und Weise. Zum Musikstück „Danke schön“ sang Lopez Diaz unter Begleitung des Orchesters selbst mit und verabschiedete sich so bei seinen Musikern und den Zuhörern. Er wurde an diesem Tag vom 1. Vorsitzenden zum Ehrendirigenten ernannt.

Nach der Dirigentensuche und mehreren Probedirigaten wurde Josef Stritt mit 39 Stimmen am 28. April 2015 zum neuen Dirigenten gewählt. Der 58-jährige Josef Stritt ist Stadtmusikdirektor in Altensteig und ein hervorragender Klarinettist.

(Bild: Taktstockübergabe der Dirigenten – 2015)

In der Musikprobe am 31. Januar 2017 legte Jürgen Beuter sein Amt als 1. Vorstand überraschend nieder. Die damals 2. Vorstände, Melanie Beuter, Jochen Biesinger und Andreas Ströbele übernahmen kommissarisch die Spitze. Bei den Neuwahlen im Jahr 2018 wurden die Vorstands-Strukturen erneut neu aufgestellt. Als 1. Vorstände wurden Melanie Beuter und Andreas Ströbele gewählt und das Amt des 2. Vorstandes übernahm Daniel Beuter. Die Vorstandsbereiche wirtschaftlich, kaufmännisch und musikalisch wurden übernommen.

Bei dem Wettbewerb „Jugend musiziert“ haben im Jahr 2018 drei junge Musikanten vom Verein sehr erfolgreich, mit hervorragenden Ergebnissen teilgenommen. Cedric Riegger, Trompete 1. Preis / Marius Wütz, Trompete 1. Preis / Julian Wütz, Posaune 1. Preis. Marius und Cedric schafften die Weiterleitung zum Landeswettbewerb nach Bietigheim. Cedric gelang es auch dort mit dem 1. Preis zu punkten und schaffte die Weiterleitung zum Bundeswettbewerb nach Lübeck. Dort konnte er sich über einen ausgezeichneten 3. Preis freuen.

Die Freundschaft mit dem Musikverein Wemb

Die Hirrlinger Musikanten pflegen Kontakte zu befreundeten Kapellen. Die gegenseitigen Besuche des Musikvereins Wemb (Niederrhein) sind fester Bestandteil des Vereinsgeschehens, der Beginn dieser Partnerschaft geht in das Jahr 1983 zurück. 1944 war Peter Hiep, Vater von Theo Hiep, als Soldat in Hirrlingen stationiert und holte im selben Jahr seine Familie noch nach Hirrlingen zur verwitweten Anna Beuter, Mutter von Fritz Beuter. Durch diese Verbundenheit fand der erste Besuch des Musikvereins 1983 in Wemb statt, wenig später dann der Gegenbesuch. Bis heute besteht die Freundschaft der beiden Musikkapellen. Im Oktober 2018 wurde durch den Musikverein Wemb ein Freundschaftsbaum, eine Blutbuche, in Hirrlingen gepflanzt, der die Verbundenheit beider Vereine unterstreichen soll.

Weiterhin hat der Musikverein Hirrlingen Kontakt zu der Musikgesellschaft Risch-Rotkreuz (Schweiz), zum Musikverein Niederdollendorf (bei Bonn) und den Original Maastalern in Heijen (Holland). Der zurückliegende Besuch der Partnergemeinde Hajòs (Ungarn) fand im Jahr 2016 im Rahmen einer Musikreise statt.

Eine Abordnung des Musikvereins war im Jahr 2018 zusammen mit der Stadtkapelle Altensteig in Indien. Dort nahmen sie drei Auftritte wahr, in Neu-Dehli, Pune und Mumbai.

2019 – zum 100 jährigen Jubiläum – veranstaltete die Kapelle ein Serenadenkonzert im Schlosshof bei dem die Patenvereine aus Rangendingen und Dettingen zu Gast waren. Ebenso war der Musikverein Ausrichter vom Verbandsmusikfest des Blasmusikverband Neckar-Alb welches zusammen mit dem 60. Sommerfest stattfand. Hierzu war am Freitag die bekannte Band LaBrassBanda zu Gast und sorgte im ausverkauften Festzelt für außergewöhnliche Stimmung. Am Sonntag fand ein Festumzug mit 17 Musikkapellen statt, dazwischen liefen immer wieder die Hirrlinger Vereine und gestalteten den Umzug mit.

(2 Bilder: LaBrassBanda am Sommerfest – 2019)

(Bild: 100-jähriges Jubiläum – 2019)